Freitag, 11. Dezember 2015

Lebenswirklichkeitsmagisterium auf den Pott gesetzt

In einer in ihrer Gänze lesenswerten Predigt sagt der römisch-katholische Bischof Schwaderlapp in einfachen Worten, wie es ist:
Widerspruch gehört zum Prophetendasein! Wundern wir uns nicht, dass dies auch heute der Fall ist. Es wird immer wieder davon gesprochen, dass es eine große Diskrepanz gibt zwischen der Lebenswirklichkeit der Menschen und dem, was die Kirche verkündet. Eigentlich ist das eine Binsenweisheit. Das Evangelium hat nicht den Sinn, Wirklichkeit zu beschreiben, sondern ist Prophetie, die verkündet, wohin es gehen soll. Wenn unsere Lebenswirklichkeit schon dem Evangelium entsprechen würde, dann hätte die Kirche ihren Auftrag erfüllt. … Im Vorfeld der Familiensynode gab es eine Umfrage, die zu Tage treten ließ, was wir längst wussten. Nämlich, dass die meisten jungen Paare, bevor sie heiraten, zusammenleben. Und dennoch bleibt wahr, was der heilige Papst Johannes Paul II. hier in Köln auf dem Butzweilerhof vor 35 Jahren gesagt hat: „Man kann nicht nur auf Probe leben, man kann nicht nur auf Probe lieben, man kann nicht nur auf Probe sterben, man kann nicht nur auf Probe und Zeit einen Menschen annehmen.“ … Liebe Schwestern und Brüder, halten wir an der Wahrheit fest und machen wir diese nicht an der Mehrheit fest. Zum prophetischen Dienst gehört auch das Ertragen von Widerspruch. Das ist nicht immer leicht. … Liebe Schwestern und Brüder, um es einmal drastisch zu formulieren: Wenn wir den Mut zum Widerspruch verlieren, dann verraten wir unsere prophetische Sendung! Halten wir Widerspruch aus, wie Johannes ihn ausgehalten hat. … Haben wir keine Angst vor Widerspruch. Wir sind nicht allein!
Man möchte fast die deutschkirchlichen Bischöfe beim Schwaderlapp in die Katechese schicken.

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