Dienstag, 22. Dezember 2015

Kasperiten exkommuniziert

In der dreizehnten Sitzung des Konzils von Trient, gehalten den 11. Oktober 1551, wurde u.a. der 11. Kanon beschlossen, welcher da lautet:
Wenn jemand sagt, der Glaube allein sei eine hinreichende Vorbereitung zum Genusse des heiligsten Altarsakraments, der sei im Bann. Und damit ein so großes Sakrament nicht unwürdig und somit zum Tode und zur Verdammnis genossen werde; so verordnet und erklärt dieser heilige Kirchenrat, dass diejenigen, welche im Gewissen mit einer Todsünde beschwert sind, so sehr sie sich auch für reuig halten mögen, wenn ein Beichtvater zu haben ist, notwendig zuerst eine sakramentale Beicht ablegen müssen. Wenn aber jemand sich vermessen sollte, das Gegenteil zu lehren, zu predigen oder hartnäckig zu behaupten oder auch in öffentlicher Unterredung zu verteidigen, der sei dadurch selbst exkommuniziert.
Ich selbst habe das erst gerade erfahren, aber sollte das im Episkopat nicht längst bekannt gewesen sein? Und welche Folgen hat das für mich, wenn mein Ortsbischof etwa betroffen wäre?

Freitag, 18. Dezember 2015

Hier stehe ich und irre mich

Kürzlich nannte ich die Aussage von Kardinal Marx zur Kirchensteuer, „dass mit dem Geld der Gläubigen auch das getan wird, wozu Kirche da ist: … unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Auskommen zu ermöglichen“ eine „neue Einsicht“.

Dann geschah folgendes:
  1. Dem Heiligen Josef wurde offenbart: Maria „wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.“
    Keine Rede von Besatzern, Ursupatoren, Unterdrückern oder Oberkönigen.
  2. Ich fragte mich, wie angesichts dessen die Erwartung eines politischen Messias’, der Israel zu seiner alten Macht und Größe führt, verbreitet sein konnte, und fand:
  3. Der aktuell viel gelesene Jesaja drohte den Völkern, die seinerzeit Israel unterjochten, den Zorn Gottes und angemessene Vernichtung an, worauf Israel wiedervereint und stark werde – was durchaus politisch misszuverstehen ist.
    Allerdings nennt er auch der Heiden Sünden, welche die Strafe herausfordern:
  •  den Hochmut des Assyrerkönigs, der seine militärischen Erfolge seiner Stärke und Klugheit zuschreibt statt sich als Werkzeug Gottes zur Bestrafungs Israels zu erkennen (Kapitel 10)
  • die Pracht der Vermessenen und der Machthaber Hochmut in Babel (Kapitel 13); die Tyrannenherrschaft und Ausbeutung der unterdrückten Völker durch den Babel-König, der sich auf dem Götterberg setzen und dem Höchsten gleichstellen will (Kapitel 14)
  • der Dünkel, Stolz und Übermut, das unwahre Geschwätz Moabs, das sich vergeblich auf seiner Opferhöhe abmüht (Kapitel 16)
  • die Altäre, Götterbilder, heiligen Bäume und Räucherschalen von Aram (Kapitel 17)
  • die Götzen, Zauberer, Toten- und Wahrsagegeister Ägyptens (Kapitel 19)
  • Tyrus, die reiche Handelsstadt, war „Nutznießer der Völker“, seine Händler wurden ohne eigene Mühen zu „den reichsten der Erde“. Und „der Herr der Heere hat es verhängt zu verunstalten jegliche stolze Zier, zu stürzen alle Reichen der Erde (Kapitel 23).
    Nun aber entgeht Tyrus der völligen Vernichtung, die den Großreichen, die sich nicht zum wahren Gott bekehren, angedroht ist; stattdessen wird die Stadt nach 70 Jahren „wieder ihren Dirnenlohn erhalten und mit allen Königreichen der Welt, die es auf Erden gibt, Unzucht treiben. Aber ihr Gewinn und ihr Dirnenlohn wird dem Herrn als heilige Gabe gehören. Er wird nicht angesammelt und gehortet, sondern wird denen, die vor dem Herr weilen, als reiche Nahrung und prächtige Kleidung dienen.“
Woraus ich lerne:
a) Kapitalistische Ausbeutung ist nur schlecht, wenn der Reichtum angesammelt und gehortet wird – ein Aspekt, der in den Enzykliken des gegenwärtigen Papstes leicht zu überlesen ist.
b) Geld stinkt nicht, wenn es „den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirche ein Auskommen zu ermöglichen“, für reiche Nahrung und prächtige Kleidung dient.
c) Wenn nun schon der Zweck der Heidenkapitalisten die Geldbeschaffung für die vor dem Herrn Weilenden ist, wie viel mehr dann der der Kirche.
d) Marx hat gar keine neue Einsicht formuliert – er kennt nur seinen Jesaja besser als ich.






Dienstag, 15. Dezember 2015

Wozu ist die Kirche da? Neue Einsichten auf katholisch.de

Auf katholisch.de sind gerade zwei „interessante“ Artikel zu finden, die neue Antworten auf alte Fragen liefern. Vorgestellt werden hier die Wahlmöglichkeiten zu „Wozu ist die Kirche da?“

a) Einkommen für die MitarbeiterInnen zu generieren
b) den Armen zu helfen
c) Treffpunkt für Kirchenferne zu sein
d) Sakrament der tiefen Vereinigung der Menschen mit Gott zu sein
e) Die Frage ist falsch gestellt; die Kirche sollte nicht rein aufgabenorientiert denken sondern auf Würde, Fragen, Engagement und Brüche des Einzelnen schauen
f) die Evangelisierung voranzutreiben


Dazu als Extra-Gimmik das Wer-hat’s-gesagt-Quiz.

Wenn Sie fertig gerätselt haben, hier sind die Antworten:

a, b, c und f) sind aus einem Interview mit Kardinal Marx, der zunächst erklärt, mit der Kirchensteuer werde finanziert, „wozu Kirche da ist: den Armen zu helfen, die Evangelisierung voranzutreiben, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Auskommen zu ermöglichen.“, und später auf die Fragen nach den Fortschritten für die Kirche in 2015 antwortet: „Pfarreien haben entdeckt, dass sie für ihre ganze Kommune Kristallisationspunkte sein können, wo sich auch Leute treffen, die gar nicht so eng mit der Kirche verbunden sind. Sie haben neu gelernt, wozu Kirche auch da ist.“

e) kommt von der Trierer Diözesansynode, über die berichtet wird:
Die Kirche solle nicht mehr "rein aufgabenorientiert", sondern künftig "vom Einzelnen her denken", sein Charisma entdecken. Es gehe darum, "nicht mehr zu fragen: Passen die Menschen in die Kirche - und wenn sie nicht passen, werden sie passend gemacht -, sondern stärker auf den Einzelnen zu schauen, seine Würde, seine Fragen, sein Engagement, seine Brüche", erklärt der Bischof [Ackermann].
Nebenbei bemerkt: das Passendmachen wurde früher Umkehr genannt und ist genau das, worin das Kerygma Jesu zusammengefasst wird („Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“) Aber was schert eine Trierer Synode ein vor Jahrtausenden umhergezogener Wanderprediger und Blumenfreund („Seht die Lilien auf dem Feld“).

d) ist natürlich nicht von katholisch.de, sondern aus dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK 775), der in Anschluss an Lumen Gentium 1 lehrt:
Das erste Ziel der Kirche ist, das Sakrament der tiefen Vereinigung der Menschen mit Gott zu sein.
Das war vor Zeiten auch im deutschen Episkopat jedenfalls vereinzelt noch bekannt, denn im Hirtenbrief von Bischof Joachim Wanke zur österlichen Bußzeit 2005 unter dem Titel „Wozu Kirche gut ist“ wird ausgeführt: „Die Kirche ist dazu da, den Menschen den Weg zum Himmel zu zeigen“. Aber das ist so lange her, dass Prälat Imkamp kürzlich auf die Frage „Sind die Bischöfe ein Opfer dieses Denkens [„clerical correctness“], wenn sie sich um klare Aussagen herumdrücken?“ antwortet: „Ihre Frage setzt voraus, dass die Bischöfe wissen, was klare Lehre ist; das anzunehmen ist sehr nett von Ihnen.“

Sonntag, 13. Dezember 2015

Lesung zum Mitsingen

In meiner (spät)jugendlichen Begeisterung ließ ich mich vor einigen Jahren hinreißen, den Text der heutigen Tageslesung zu vertonen, welches Werk jedoch niemals einem Sangeskundigen unter die Augen kam, weshalb ich nicht wirklich weiß, was es taugt.

Falls es jemand einmal versuchen möchte, wäre ich natürlich froh, davon zu hören.

Der Text wäre:



Und die Melodien (Stimmen farblich unterschieden):





Freitag, 11. Dezember 2015

Lebenswirklichkeitsmagisterium auf den Pott gesetzt

In einer in ihrer Gänze lesenswerten Predigt sagt der römisch-katholische Bischof Schwaderlapp in einfachen Worten, wie es ist:
Widerspruch gehört zum Prophetendasein! Wundern wir uns nicht, dass dies auch heute der Fall ist. Es wird immer wieder davon gesprochen, dass es eine große Diskrepanz gibt zwischen der Lebenswirklichkeit der Menschen und dem, was die Kirche verkündet. Eigentlich ist das eine Binsenweisheit. Das Evangelium hat nicht den Sinn, Wirklichkeit zu beschreiben, sondern ist Prophetie, die verkündet, wohin es gehen soll. Wenn unsere Lebenswirklichkeit schon dem Evangelium entsprechen würde, dann hätte die Kirche ihren Auftrag erfüllt. … Im Vorfeld der Familiensynode gab es eine Umfrage, die zu Tage treten ließ, was wir längst wussten. Nämlich, dass die meisten jungen Paare, bevor sie heiraten, zusammenleben. Und dennoch bleibt wahr, was der heilige Papst Johannes Paul II. hier in Köln auf dem Butzweilerhof vor 35 Jahren gesagt hat: „Man kann nicht nur auf Probe leben, man kann nicht nur auf Probe lieben, man kann nicht nur auf Probe sterben, man kann nicht nur auf Probe und Zeit einen Menschen annehmen.“ … Liebe Schwestern und Brüder, halten wir an der Wahrheit fest und machen wir diese nicht an der Mehrheit fest. Zum prophetischen Dienst gehört auch das Ertragen von Widerspruch. Das ist nicht immer leicht. … Liebe Schwestern und Brüder, um es einmal drastisch zu formulieren: Wenn wir den Mut zum Widerspruch verlieren, dann verraten wir unsere prophetische Sendung! Halten wir Widerspruch aus, wie Johannes ihn ausgehalten hat. … Haben wir keine Angst vor Widerspruch. Wir sind nicht allein!
Man möchte fast die deutschkirchlichen Bischöfe beim Schwaderlapp in die Katechese schicken.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Jesus kommentiert Petersdom-Lichtspektakel

Die Anmerkung, die der Einheitsübersetzer dem Vers Mt 11,12 aus dem heutigen Evangelium beigibt, zeigt, dass eine korrekte Übersetzung zumindest erwogen wurde. Aber selbst wenn biazo (das nur ausnahmesweise und in dichterischer Freiheit z.B. von Homer aktivisch gebraucht wird, vgl. Pape) kein Deponens wäre, müsste das Himmelreich im Akkusativ stehen, um die Übersetzung 
bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan
zu rechtfertigen.

So wie es aber steht, ist es eher:
Von den Tagen Johannes des Täufers bis jetzt setzt sich das Himmelreich mit Macht durch, und die Mächtigen instrumentalisieren es. Denn [so] haben es alle Propheten und das Gesetz bis zu Johannes dem Täufer vorhergesagt.
So wundert es nicht, dass im Jahr der Barmherzigkeit das (richtige) Anliegen der Umkehr und Buße, um sich der Barmherzigkeit Gottes zu öffenen, im Geschäftsbetrieb eher zu einer Darstellung der eigenen „Barmherzigkeit“ führt, so dass beispielsweise der „fliegende Start“ der katholischen Colleges in den USA darin besteht, die Studenten zu „10.000 netten Taten“ zu verpflichten, weil schließlich die Kunden in der Suppenküche manchmal mehr als ein Butterbrot „jemanden, der ihnen in die Augen sieht und nach ihrem Namen fragt“ benötigen. Da haben wir aber mal was richtig Gutes getan, mag man sich danach auf die Schulter klopfen.

Und in der Zentrale wird das mit Macht herandrängende Reich Gottes von der Weltbank ursupiert und für eine Diashow zur Klimakonferenzbeeinflussung mißbraucht. Cat content at its worst.

Aber wie flehte schon Jesaja:
Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen!


Mittwoch, 9. Dezember 2015

DBK will Sakramentenspendung an die Börse bringen

Durch die Nachricht aus dem Wirtschaftsteil
Yahoo wollte ursprünglich den milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Riesen Alibaba abstoßen und den Erlös an die Aktionäre ausschütten. Der Anteil wäre an der Börse einzeln fast genauso viel wert wie ganz Yahoo.
Nun stoppte der Internet-Konzern die seit Monaten vorbereitete Transaktion mit der Ausgliederung der Alibaba-Beteiligung. Jetzt solle geprüft werden, stattdessen das Internet-Kerngeschäft in eine neue Firma zu verlagern.
Der Aktienkurs legt nahe, dass die Anleger im Kerngeschäft des Internet-Dinos gar keinen Wert mehr sehen. Dennoch sollen mehrere Finanzinvestoren Interesse an dem Yahoo-Kern gezeigt haben.
inspiriert stellte die DBK fest,
  • dass in den (mehr oder weniger privatwirtschaftlich agierenden) sozialen Einrichtungen mehr Menschen arbeiten als Priester in der Seelsorge
  • dass der positive Teil des Images der Kirche aus diesen caritativen Aktivitäten herrühre und 
  • dass ein großer Teil der Mitglieder ohnehin der Ansicht sei, ihre Kirchensteuer werde für diese Zwecke verwendet.
Das sperrige Glaubensgut („Glaubensablage“ nach den Worten von Bischof Bode), ehemals Kerngeschäft der katholischen Kirche, locke dagegen keine Katze hinter dem Ofen vor.

Da der Papst beim ad-limina-Besuch eine Abstoßung des wirtschaftlichen Teils angeregt hatte (man erinnert sich:
Ich danke besonders auch für die große Unterstützung, die die Kirche in Deutschland durch ihre vielen Hilfsorganisationen für die Menschen in aller Welt leistet. …Überall engagiert sich die Kirche professionell im sozial-karitativen Bereich und ist auch im Schulwesen überaus aktiv. … [Es gibt eine] Tendenz zu fortschreitender Institutionalisierung der Kirche. Es werden immer neue Strukturen geschaffen, für die eigentlich die Gläubigen fehlen. Es handelt sich um eine Art neuer Pelagianismus, der dazu führt, unser Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den perfekten Apparat. … Das Gebot der Stunde ist die pastorale Neuausrichtung, also dafür zu sorgen, dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden usw.
plant die im Lk 12,34-Dilemma gefangene DBK den Yahoo-Weg zu gehen und stattdessen ihr Kerngeschäft auszulagern. Obwohl die Gläubigen in der Sakramentenspendung „gar keinen Wert mehr sehen“ (oder in den Worten des gegenwärtigen Papstes:
[Es ist] ein sehr starker Rückgang des sonntäglichen Gottesdienstbesuchs und des sakramentalen Lebens zu verzeichnen. … Die Sakramente werden immer weniger in Anspruch genommen. Die Beichte ist vielfach verschwunden. Immer weniger Katholiken lassen sich firmen oder gehen das Sakrament der Ehe ein. Die Zahl der Berufungen für den Dienst des Priesters und für das gottgeweihte Leben haben drastisch abgenommen.
) sollen mehrere Finanzinvestoren Interesse an dem Kirchen-Kern gezeigt haben.

Ob auch die Bischöfe zum auszulagernden Teil gehören oder mit ihren Ordinaten im glaubensfreien Geschäftszweig verbleiben, ist noch nicht abschließend geklärt.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Reinigung durch Sinneswandel

Das Kerygma [= Predigt, Verkündigung, das „aktuell ihre Adressaten treffende Wort, in dem sich Gottes rettende Gerechtigkeit Bahn bricht“] des Johannes, das die Heilige Mutter Kirche uns am heutigen Sonntag zur Betrachtung vorlegt, wird in der Einheitsübersetzung m.E. eher stumpf mit „Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden“ wiedergegeben, so als ob Umkehr und Taufe zwei Dinge wären. Lukas schreibt aber von der „Taufe der Umkehr“, oder wenn man sich der eigentlichen, weniger abgegriffenen Wortbedeutungen bedient: der Reinigung des Sinneswandels. Das Umdenken, das Wichten und Prioritätensetzen ist es, was eine Reinigung bewirkt, die zur Vergebung der Sünden bereit macht. – Er greift auf, was schon Jesaja acht Jahrhunderte vorher gesehen hat; wenn das Verdrehte ins uns, unsere krumme Sicht der Dinge ins rechte Lot gebracht und eingenordet wird, kann das „Heil, das von Gott kommt“ seinen Weg in unsere Herzen finden.

Daher betet auch Paulus, „dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt.“

Worauf es ankommt, beschreibt Baruch mit dem gleichen Bild der eingeebneten Berge und Täler, indem er dem geschauten Neuen Jerusalem die Namen „Friede der Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht“ zuschreibt.

Diese Gerechtigkeit ist allerdings keine menschengemachte, auf Einkommensumverteilung und CO2-Emissionszertifikathandel gegründete, sondern Rechtfertigung, Gerechtmachung, Neuausrichtung am Richtigen, kurz „Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt“ (Paulus), die ihren Schatz, ihren Reichtum, ihren Glanz, ihre Ehre und Erhabenheit, eben ihre Herrlichkeit in der Ehrfurcht vor Gott findet.

Folgerichtig heißt es im Tagesgebet: „Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern“, in die richtige Richtung, auf Jesus zu zu gehen.

Was wissen die deutschkirchlichen Bischöfe dazu zu sagen
Der Tag des Ehrenamtes ist Anlass auch für die Kirche, den vielen ehrenamtlich Engagierten zu danken und sie in ihren vielfältigen Tätigkeiten zu ermutigen. Weltweit setzen sich Menschen für die Linderung der Not ihrer Mitmenschen ein. Für die Überwindung sozialer Ungerechtigkeit erheben sie ihre Stimme und engagieren sich mit Kreativität für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher ethnischer Gruppen, sozialer Schichten und Religionen.
Auf einem von den Bischöfen zwar finanzierten, inhaltlich aber völlig unabhängigen umstrittenen Portal wird der Begriff der Mission erläutert:
… im Verbund mit unseren Partnern in Afrika, Asien und Ozeanien aus diesem Geist des Evangeliums die Lebensqualität der Menschen durch ganz konkrete Hilfe zu verbessern. Das geschieht in unserer Projektarbeit an vielen Orten weltweit und in enger Abstimmung mit unseren Partnern vor Ort. … Gerade in Ländern, wo Christen die Minderheit bilden, spüre ich wenig Misstrauen. Schulen, die von Ordensschwestern geleitet werden, werden von muslimischen Kindern und Eltern durchaus angenommen. Die Einheimischen spüren, dass unsere Arbeit in Respekt voreinander geschieht, im Geist der Menschenwürde und Religionsfreiheit.
Und der Kölner Erzbischof erklärt in seinem „Wort des Bischofs“ zum zweiten Advent:
Wir sind als Christen aufgerufen, für unseren Nächsten bereitwillig Tür und Tor zu öffnen. Gerade in unseren Tagen, wo Tausende, die genau vor dem Terror fliehen, der uns selbst so verunsichert, an unsere Tür klopfen, können wir Christen nicht wegschauen und uns nur mit Weihnachtsmärkten und Glühwein auf eine dann rein rührseelige Weihnacht einstimmen.
Pastorales Wirken als soziales Engagement, Mission zur Verbesserung der Lebensqualität ohne Rede von Jesus aus Achtung vor der Religionsfreiheit, "Macht hoch die Tür" als Einladung zur Flüchtlingsaufnahme interpretiert -- da wird der Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt, aber mal tüchtig der Weg gebahnt.

Wenigstens erfahren wir so, dass die deutschkirchliche Alternative zum Aufgehen in den „irdischen Aufgaben und Sorgen“ die glühweinselige Einstimmung auf eine "rührseelige" Weihnacht ist. In diesem Sinne: allen einen geschäftigen Adventssonntag!