Dienstag, 10. November 2015

Lokalmeinung rulez

In der La Civilta Cattolica, der Jesuitenzeitschrift, der enge Verbindungen zum gegenwärtigen Papst unterstellt werden, schrieb der Herausgeber Antonio Spadaro ein Editorial zur letzten Bischofssynode, wonach die Türen zum Kommunionsempfang für Jedermann geöffnet und die Neue Synodalität erläutert wird, wie Ed Pentin berichtet.

Danach habe die Synode die Einzelfallentscheidung im forum internum eingeführt, „ohne eine Grenze für die Integration zu setzen, wie das in der Vergangenheit der Fall war“.

Bezüglich der Neuen Synodalität zitiert er den gegenwärtigen Papst dahingehend, dass außer dogmatischen Fragen etwas, das für den einen Bischof auf einem gegebenen Kontinent total normal ist, für einen anderen „seltsam, fast ein Skandal“ sein kann, und „was in einer Gesellschaft als Verletzung eines Rechtes gilt in einer anderen ein offensichtlicher und unverletzlicher Grundsatz sein kann; was für einige Gewissensfreiheit ist, kann für andere bloß Verwirrung sein“.
Kritiker des Modells weisen darauf hin, dass es zu quasi-anglikanischen Strukturen führe, wo das Lehramt abhängig von der örtlichen pastoralen Lage unterschiedlich gedeutet wird.

Ein Blick in die Schrift bestätigt diese Sichtweise:
Alle Katholiken hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte. Sie sagten zueinander: Auf, bauen wir uns eine Kirche mit einer offenen Türe bis zu den Peripherien. Da stieg der Herr herab, um sich die Kirche anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: Das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. Der Herr zerstreute das Lehramt über die Bischofskonferenzen auf der ganzen Erde und sie hörten auf, an der Kirche zu bauen. (vgl. hier)
oder auch
Der Jesuit hielt sich für schlauer als alle Menschen der Erde, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Er sagte zur Kirche: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft keine eigene Meinung haben? Die Kirche entgegnete dem Jesuiten: Zu allen Themen dürfen wir uns Meinungen bilden, nur zum Thema, das in der Mitte des Glaubens steht, hat Gott gesagt: Darüber dürft ihr nicht dialogisieren und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. Darauf sagte der Jesuit zur Kirche: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr darüber dialogisiert, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie der Papst und definiert Gut und Böse. (vgl. dort)




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