Montag, 5. Januar 2015

Alles wird gut

Soviel positive Nachrichten an einem Morgen:
  • In China greift das Christentum um sich: Christliche Unternehmer fördern in den Betrieben die christliche Kultur. So gebe es keine Saufgelage; Mätressen würden nicht geduldet.
  • In Ghana verteufeln die Bischöfe „Faulheit bei der Arbeit“ und „magische Flüche gegen Widersacher“.
  • Und der gegenwärtige Papst ist für „Harmonie mit sich selbst, mit der Natur und mit den anderen“.
Da ist man ja prima an den Rändern angekommen, denn auch „Gradido“ [klingt nur zufällig nach Gradualität] ist „Ein Weg zu weltweitem Wohlstand und Frieden in Harmonie mit der Natur“, der denkbar einfach ist: „Wenn wir im Einklang mit den Naturgesetzen handeln, werden wir weltweit Wohlstand und Frieden erleben.“

Erinnert mich irgendwie an einen Cartoon:
Treffen sich zwei verschlagen aussehende Hai-opeis.
„Hey du, hast du mal 'ne Kippe?!“
„Ey, rauchen unter Wasser ist gegen das Naturgesetz!“
„Ach komm, hab dich nicht so …“

Abgesehen von den praktischen Schwierigkeiten, nicht im „Einklang mit den Naturgesetzen“ zu handeln (wenn man nicht gerade auf magische Flüche zurückgreifen will), hab ich da noch einen (z.B. in der päpstlichen Predigt) nicht näher genannten Redner im Ohr, der meinte: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst.“

Das Wesen der Liebe macht eben aus, dass man von dem, was rechtlich sein Eigen ist, ablässt zum Wohle des Nächsten um Gottes Willen, wie in „wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen“. Klingt nicht exakt nach „Harmonie mit sich selbst“. Wobei letzteres aber wohl gesamtgesellschaftlich anschlussfähiger ist.

Aber wie schrieb gleich Petrus
Es gab aber auch falsche Propheten im Volk; so wird es auch bei euch falsche Lehrer geben. Sie werden verderbliche Irrlehren verbreiten und den Herrscher, der sie freigekauft hat, verleugnen; doch dadurch werden sie sich selbst bald ins Verderben stürzen.

1 Kommentar:

  1. Heute Morgen hat das Naturgesetz eine dicke Eisschicht auf meiner Windschutzscheibe hinterlassen. Da ich im Einklang mit der Natur lebe, verzichtete ich natürlich auf das Freikratzen des Glases und laufe zu Fuß die 12 Kilometer zur Arbeit. Ja, nee is klar.

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