Freitag, 17. Oktober 2014

Die Beiträge der spanischen Sprachzirkel

Die Beiträge der Sprachzirkel sind im Vorgehen und ihrer Ausführlichkeit sehr unterschiedlich.

Hier erstmal der Inhalt der spanischen Gruppe, so wie ich es verstanden habe.

Kreis Spanisch A:

Im Synodenpapier sollte zuerst ein Gruß an alle christlichen Familien, die mit Treue, Liebe und Aufopferung das Evangelium von der Familie leben und Zeugen Christi für die ganze Gesellschaft sind, stehen.

Auch sollten Pfarreien und Laienbewegungen in ihrer Arbeit mit und für Familien ermutigt werden, um das Evangelium der Familie zu fördern.

Dann wird die Relatio post disceptationem Punkt für Punkt durchgegangen und einzelne Formulierungsänderungen vorgeschlagen.

Es sollte neben dem gesellschaftlichen Faktoren auch die Glaubenkrise als Grund für Schwierigkeiten der Familien genannt werden, die zu Zusammenleben auf Probe, Scheidungen und steigender Abtreibungspraxis führt. Einsamkeit, Zerbrechlichkeit von Beziehungen und die Schwierigkeiten, Lebens- und Liebesgemeinschaften einzugehen „ist in erster Linie das Ergebnis der Abwesenheit Gottes“.

Unter den gesellschaftlichen Faktoren sollte die Reduktion der Partner auf einen wirtschaftlichen Faktor, der zum starken Rückgang der Geburtenrate, welche die Beziehung zwischen den Generationen beeinträchtigt, genannt werden.

Weitere zu nennende Problemlagen: Genitalverstümmelung, Zwangsprostitution, die Lage von Straßenkindern, um die sich die Regierungen mehr kümmern sollten, und körperlicher und virtueller Kindesmissbrauch.

Zur Gradualität: man sollte statt vom „Samen des Wortes“ in allen Kulturen lieber von der verborgenen Gegenwart sprechen, die ein Keim ist und durch den Geist leben und in den Familien wachsen kann. So sollten Personen in irregulären Beziehungen ermahnt werden, den Ruf Gottes zur Fülle der Gemeinschaft und der göttlichen Gnade zu hören.

Es sollte der Hl. Augustinus zitiert werden, dass „die größte Barmherzigkeit ist, die Wahrheit mit Liebe zu sagen“, was über bloßes Mitgefühl hinausgeht. Barmherzige Liebe zieht an und bindet, verwandelt und erhöht, lädt ein zur Umkehr.

Es sollten politische und gesetzliche Faktoren, die das Familienleben zerstören können, benannt werden.

Es sollte im Dokument eingefügt werden: „Damit die Wirklichkeit, die im Sakrament ausgedrückt ist, von den Brautleuten angenommen und gelebt werden kann, müssen sie es mit klaren und festen Glauben feiern, mit der Bereitschaft zu akzeptieren, was die Kirche im Sakrament anbietet. Dieser Glaube von Braut und Bräutigam muss von Wort Gottes und der Eucharistie genährt werden.“

In der Bildung müssen die Tugenden der Keuschheit und Reinheit als absolut wesentlich für das Wachstum echter zwischenmenschlicher Beziehung betont werden.

Für verletzte Familien bietet die Kirche Hilfe und Unterstützung. Die Pastoral der Liebe und Barmherzigkeit führt zu einer wirklichen Wiederherstellung von Mensch und Beziehung. Die Erfahrung zeigt, dass mit der richtigen Hilfe und der heilenden Wirkung der Gnade ein hoher Anteil von Ehekrisen zufriedenstellend gelöst wird.

Natürlich ist dazu die Fähigkeit zu vergeben wichtig. Lernen zu vergeben ist eine grundlegende Lebenserfahrung in der Familie. Das ist manchmal schwierig, aber wird die Vergebung Gottes erfahren hat, hat die Kraft zu echter Vergebung.

Über Geschiedene sollte gesagt werden, dass viele nicht erneut heiraten sonden „heldenhafte Zeugen der Unauflöslichkeit und Treue“ sind.

Über Homosexuelle solle man nicht so reden, als ob die Homosexualität ein Teil des ontologischen Wesens sein, sondern von „Menschen mit homosexuellen Neigungen“. Diese müssen Orientierung und Unterstützung erfahren, damit sie im Glauben wachsen und Gottes Plan für sie erkennen.

Über Kinder wird angemerkt, dass sie kein Hindernis für die eheliche Liebe sind, sondern ihre natürliche Frucht, genauer fleischgewordene Liebe.

In pastoralen Bildungswegen sollte die Sexualität als Ausdruck der Liebe, der tiefsten Akezptanz und voller Selbsthingabe gelehrt werden, die ihre Reife im Eheband erweist. Dies wird durch die Integration der emotionalen körperlichen Dimension mit der spirituellen Dimension von Vernunft und Willen erreicht. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn die treue Liebe und der tiefe Respekt so gewachsen ist, dass der „Genuss der Gemeinschaft“ durch die Annahme der Gabe eines Kindes als Geschenk Gottes vorbereitet ist.

Dabei könnten Familien als Teil der einladenden Gemeinde bei der Ausbildung helfen.

Marias Mutterschaft sei ein geeigneter Ausgangspunkt, um das Ideal der christlichen Familie zu erklären.

Es sollte deutlich gemacht werden, dass das Thema der nächsten Synode „Berufung und Sendung der Familie in der Kirche“ ist.


Kreis Spanisch B:

Fand die Relatio post disceptationem gut, ein nützliches Arbeitsmittel.

Sehen die Notwendigkeit, bis zur nächsten Synode in Expertenkommissionen konkrete Vorschläge, z.B. bezüglich einer möglichen Zulassung von zivil wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion, erarbeiten zu lassen.

Bringen noch weitere Themen, die ebenfalls vor der nächsten Synode durch Anfragen an die Teilkirchen bearbeitet werden sollten, an, wie Abtreibung, Sterbehilfe, Adoptionen, Gewissensentscheidungen der Eheleute.

Die Relatio post disceptationem betont nicht ausreichend die positiven Seiten des Evangeliums von der Familie; liegt aber auf der Linie des Synodenanliegens, besonders die Schattenseiten in der Welt von heute in den pastoralen Blick zu nehmen. Aber trotzdem sollten grundlegende Elemente der Lehre (da gebe es ja eine „riesige Fülle“ von Paul VI., Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus, die „neue Aufmerksamkeit erfordern) in das Dokument aufgenommen werden, um Spaltungen oder „parallele Magisterien“ zu vermeiden.

Textvorschläge seien eingereicht worden besonders zu den Gesichtspunkten:
- Betonung der positiven Seiten der Familie und die Bedeutung der Ehe
- Bestätigung der Lehre über Ehe und Familie
- Förderung der Familienpastoral in der gegenwärtigen Situation
- Erwartung der Synode, Orientierung für „neue Ehesituationen“ zu geben.


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